Antike Kampftechniken – Modernes Training

Wie so vieles im Leben hat sich auch die Art zu trainieren immer wieder verändert und wurde optimiert. Wir können uns nur schlecht vorstellen, wie hart und diszipliniert das Training bzw. die Ausbildung der Legionäre gewesen ist, aber ein zeitgenössisches Zitat widerspiegelt dies sinngemäss in etwa so: „Für die römischen Legionäre bedeutet jedes Training eine unblutige Schlacht und jede Schlacht ein blutiges Training“. Der Tod auf dem Campus (Trainingsplatz) galt als ebenso ehrenvoll wie das Sterben auf dem Schlachtfeld und wäre heutzutage nicht mehr vorstellbar.

Einen weiteren Einblick liefern uns die erhaltenen Schriften (z. B. von Flavius Josephus oder auch Flavius Vegetius Renatus), welche jedoch auch nur im Groben ein Bild der Ausbildung aufzeigen.  Die ganzen Formationen, das Exerzieren, Marschieren usw. können wir uns mit Anlehnung auch an diverse bildliche Aufzeichnungen (z. B. Trajanssäule) recht gut vorstellen und entsprechend darstellen. Schwieriger wird es bei den Feinheiten der Techniken im Umgang mit dem Scutum (Schild), Gladius (Kurzschwert) und dem Pilum (Wurfspeer).

Auch in diesem Bereich geben uns Relief-Abbildungen einen kleinen Einblick bezüglich Kampfstellung oder Haltung der Waffen. Wie jedoch der Bewegungsablauf, z. B. beim Stich mit dem Gladius, vollzogen wird, können wir nur erahnen. Hierbei können wir auf die Erfahrungen der verschiedenen bewaffneten, aber auch waffenlosen Kampfsportarten zurück greifen und uns diesbezüglich ein Bild davon machen, denn dazumal wie auch heute sind gewisse Voraussetzungen unabdingbar:

  • Fester, stabiler Stand, um offensiv oder auch defensiv agieren zu können.
  • Maximale Reichweite ausnützen, ohne dabei den Körper zu weit zu öffnen oder aus dem Gleichgewicht zu bringen.
  • Schnellkraft und Explosivität in der Ausführung (sei es beim Stich mit dem Gladius, aber auch beim Wurf mit dem Pilum).
  • Ausdauer und Kraft, um dem Gegendruck des Gegners Stand zu halten.

In der heutigen, modernen Zeit haben wir dafür viele Möglichkeiten, genau diese Aspekte spezifisch trainieren zu können. Die Ausdauer wird  mithilfe der Überwachung der Pulsfrequenz gezielt optimiert, der Muskelaufbau mit spezifischem Krafttraining gefördert, Schnellkraft und Explosivität mit Gewichten oder Wiederstandsgeräten (z. B. Gummibändern) verbessert, wobei noch Rücksicht auf persönliche Beschwerden genommen oder das Schonen der Gelenke geachtet werden kann.

Dies hat dazu geführt, dass wir neben den regulären Tätigkeiten im Reenactment zusätzlich regelmässige Trainingseinheiten durchführen, um die Vorführungen der Kampftechniken noch glaubhafter darstellen zu können. Wir verzichten jedoch bewusst auf Kampfchoreographien, sondern möchten uns auf die Techniken ohne Gegner konzentrieren, denn die grausamen Kriegshandlungen können und möchten wir gar nicht darstellen.

Beat Joos

Beat Joos ist Gründer der Kampfsportschule FIRST CHOICE GYM in Liestal (BL) und verfügt über langjährige Erfahrung in verschiedenen Kampfsportarten wie Karate, Kobudo, Thaiboxen und Kickboxen auf höchstem Niveau. In seiner Funktion als "Instruktor" der LEG XI  ist  Beat Joos – alias Gnaeus Silvicola Honestus – neu auch für die sportliche Fitness und die Einübung von Kampftechniken verantwortlich. https://first-choice-gym.ch/

VEX LEG XI CPF

Verein für
röm. Militärgeschichte.
Windisch / Aargau
Schweiz

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